Samstag, 1. Dezember 2007

Advents-Bloggen: Tag 13



Fortsetzung
Gastbeitrag von:
aD!, Wazzup Elfen-Blog



e:vieli mänsche haltet ängel für schattebilder wo zwüsched himmel und ärde umherflattered und kei richtige körper händ.
a: genau so han ich mier d'ängel au vorgschtellt.
e: aber es isch genau umgekehrt. ier chömed üs liecht und luftig vor. wenn du emene schtei en tritt versetzisch, schtosst din fuess geg de schtei. wenn ich das mache, würd ich eifach dur de schtei dure gingge. für mich isch en schtei ned feschter als en näbelfätze.
a: denn verschtahn ich wien ier dur türe und wänd gleite chönd, ohni euch weh z'mache. aber ich begriffe ned werum d'wänd ned kaputt gönd.
e: wenn du dur de näbel gahsch, gahd de näbel doch au ned kaputt. und wenn du a öppis dänksch, chönd dini gedanke de umwelt doch au kei schade zufüege.
a: cha scho sii. aber wenn du dur en wand gah chasch, muess es doch da dra liegge dass du kei richtige körper hesch.
e: mier händ viel feschteri körper als irgend öppis anders i de schöpfig. en ängel cha nie kaputt gah, und zwar wil mier kei körper us fleisch und bluet händ vo dem üseri seel trännt werde cha.
a: bis froh...












a: es muess es komisch gfühl si nüd z'gschpüre.
e: aber dini gedanke schpüred das was sie dänked doch au ned so, wie du de schneeball i dinere hand gschpürsch. isch schlittle schön?
a: bald werd ich's usprobiere.
e: aber das muess doch es typisch chalts gfühl si. vor allem wenn ier in schnee gheied. händ ier denn ned au am ganze körper so ne gänsehutgschmack wie schtarchi pfeffermünz?
a: ned wenn mier warm gnueg agleit sind. denn gschpüred mier nur, dass de schnee weich isch wie watte. mängisch möched mier au ängel in schnee. das isch herrlich...













e: es isch erschtunlich, das ier d'wörter im muul forme chönd. mängisch gahd das wahnsinnig schnell. denn schiined d'wörter nur so us üch use z'schtröme. chunnts au vor das ier erscht nachher begriffed was ier eigentlich gseit händ?
a: mier überleged üs ned immer alles was mier möched. wenn ich muess prässiere zum rächtziitig i'd schuel z'cho, denn renn ich eifach. denn han ich kei ziit mier z'überlegge wien ich d'bei sell bewege. denn würd ich wahrschiinlich nur schtolpere. so isch's au mängisch bim rede, mängisch schtolpered mier über eusi wörter.
e: und ier müend die ganz ziit luft hole und sie wieder usatme. gaht das au von eleige?
a: ich glaube scho.
e: das tönt e chli unheimlich. denn wenn ier plötzlich mal vergessed luft z'hole, hört üches herz uf z'schlah, und wenn das herz ufhört z'schlah...
a: ....hör uf! zum glück münd mer ned über alles nachedänke...












e: es isch total luschtig, üch bim esse zue z'luege
a: werum?
e: ier schtecked öppis is muul und schmatzed und chaued druflos. und was ier chaued schmöckt irgendwie, bevors zu fleisch und bluet wird.
a: genau so isch es.
e: wievieli verschiedeni gschmäcker gits denn?
a: kei ahnig! ich glaube ned, das es en zueverlässige gschmackskatalog git.
e: und was schmöckt dier am allerbeschte?
a: hm, erdbeeri viellicht. erdbeeri mit glace...












a: bisch du scho mal uf em mond gsi?
e: dette tanz ich tango.
a: uf em mond?
e: jawohl. es isch ziemli luschtig gsi, wo die erschte mänsche glandet sind. ich bi mit ere ganze bandi dobe gsi, weisch. aber weder de armstrong no die andere hend üs chönne gseh. sie hend dänkt, sie siged völlig elei. und sie sind so schtolz gsi. denn sie hend gmeint, sie siged die erschte mänsche uf em mond. weisch du, was de armstrong gseit hed, woner s'erscht mal s'landigsfahrzüg verlah hed?
a: en chline schritt für mich, aber en grosse schritt für d'menschheit.
e: genau...










e: ich finds komisch dier bim schlafe zuezluege.
a: schlafed ängel denn nie?
e: nä-äh. mier begriffed au ned was schlaf bedütet. verschtahsch du das?
a: eigentlich ned.
e: aber du hesch dier sicher scho überleit, was i dem moment i dim chopf vorgaht wenn du ischlafsch.
a: ich bin eifach weg.
e: ich begriffe ned woher du de muet dezue nimmsch.
a: wieso ned?
e: du chasch doch gar ned wüsse öb du wieder ufwachsch. chasch denn ned wenigschtens versueche mier z'beschriebe wie ischlafe gaht?
a: wenn mier ischlafed sind mier doch ned wach. das heisst mier befinded üs im grenzland. drum weiss niemmert gnau wies ischlafe gaht.
e: unbegriflich. denn dezue muess doch im chopf e chlini revolution passiere.
a: ja, aber wenn sie passiert sind mier scho igschlafe. mier chönd eifach ned dänke, jetzt schlaf ich i. denn dänn isch scho z'schpat zum dänke. de chopf isch ungefähr so wie ne maschine wo sich plötzlich sälber abschaltet.
e: aber wenn sie sich abgschalte hed. denn hed sie au kei schtrom meh. und wie cha sie sich es paar schtund schpöter eifach wieder ischalte?
a: du schtellsch viellicht schwierigi frage. mier schlafed eifach i, und es paar schtund schpöter wached mier wieder uf. min vater hed sogar en innere wecker. er wacht jede morge punkt füf vor siebni uf. denn schtaht er uf und schtellt de wecker ab, wo füf minute schpöter glütet hätt. aber am sunntig schlaft er viel länger, denn wird er ned emal vom wecker wach...









a: kännsch du de gott eigentlich. ich meine persönlich.
e: ich sitz emene chline zipfel vo ihm gägenüber, aug in aug. denn was ich mit de chlinschte vo sine chind gseh und beschproche ha, das han ich au mit ihm gseh und beschproche.
a: wenn mer gott nur uf die art cha begägne, isch es beschtimmt ned eifach ihm eis uf d'finger z'gäh.
e: nei, denn er würd sich ja sälber eis uf d'finger gäh. wenn du dich beklagsch dass gott dumm isch, klagt sich gott dadurch sälber a. oder hesch du vergässe was er gseit hed won er am chrüz ghanget hed.
a: säg scho was er gseit hed.
e: oh gott, oh gott, werum hesch du mich verlah.
a: oh gott, oh gott, werum hesch du mich verlah.
e: sägs nur ariane. sägs ruhig immer wieder. denn im himmelsruum schtimmt würklich öppis ned. mit de ganze grosse zeichnig isch öppis schief gloffe.
a: weisch du würklich ned meh drüber was uf de andere site isch.
e: mier gsehnd alles imene schpiegel. jetzt hesch du durchs glas en blick uf die anderi site chönne mache. ich cha de schpiegel ned ganz suuber putze. dänn würdsch du viellicht öppis meh gseh, aber du chönntisch dich nümme selbscht erkänne.
a: was für en tüüfe gedanke...











texte: bearbeitet von aD! ab den für das tanztheater 'ariane' gesprochenen texten, welche vom buch 'durch einen spiegel in einem dunklen wort' von jostein gaarder inspiriert wurden.

bilder: fotografiert von aD! ab fotografien der originalbilder, welche von roger krütli und tom künzler für das tanztheater 'ariane' erschaffen wurden.

musik: ausgewählt von aD! ab der originalmusik zum tanztheater 'ariane' und via last.fm als playlist eingebunden.